Der betörende Duft von Sommerblumen lang in der Luft, als der KreisLandFrauenVerband Steinburg und die ihm angeschlossenen Jungen LandFrauen in der großen Scheune vom Hof Schwartkop in Krempdorf ihr Mittsommerfest feierten. Martina Greve begrüßte die Gäste als Kreisvorsitzende, während Wencke Ahmling und Stefanie Albers von den Jungen LandFrauen gemeinsam mit den LandFrauen Blumenkränze und Anstecksträußchen banden. „Wir haben von überall her Blumen aus den Gärten bekommen, ganz wunderbar“, freuten sich die beiden.
Am 21. Juni wird die Sommersonnenwende gefeiert, die am 24. Juni zusammen mit dem Johannitag endet. In der Landwirtschaft ist der Johannitag ein wichtiges Datum. Das Korn reift auf den Feldern, die Johannisbeeren können geerntet werden, im Gegensatz zum Rhabarber, der dann Bitterstoffe bildet und die Spargelsaison endet. Früher wurden Johanniskränze aus sieben Kräutern und in der Johannisnacht über das Feuer gesprungen oder im Tau gebadet, um Krankheiten abzuwenden. Das ließen die LandFrauen bleiben, Spaß stand trotzdem im Vordergrund.
Die Trachtengruppe der Wilstermarsch führte traditionelle Tänze zu flotter Musik auf und Marion Redmann aus Neuendorf sorgte mit ihrer Gitarre und Gesang für gute Unterhaltung.
Zur Stärkung wurde Kulinarisches aus der Region angeboten. Elisabeth Manthey servierte Pellkartoffeln aus Hohenlockstedt mit Creme, Glückstädter Matjes oder Grevenkoper Putenbrust. Für eine
Abkühlung sorgte unter anderem die „Florida Bowle“ aus dem Steinburger LandFrauenkochbuch. Birte Oesau und Doris Olschewski mischten Orangen- und Zitronensaft mit Grenadine-Sirup und
Mineralwasser. Im Außenbereich präsentierte der Eiswagen vom Hof Hochgenuss aus Elskop das Eis aus eigener Herstellung.
Am Ende waren sich alle einig: das war eine gelungene Veranstaltung.
Fotos und Text: Sabine Kolz
Seit 15 Jahren gibt es den von der Landwirtschaftskammer geführten Lehrgang Bauernhofpädagogik. Konzipiert haben das Seminar die Pädagogin Christine Hamester-Koch und Heiderose Schiller von der Abteilung Bildung, Betriebswirtschaft und Beratung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Mittlerweile konnten sie 378 Teilnehmerinnen erfolgreich aus den Lehrgängen entlassen, jetzt kamen 19 weitere hinzu.
Anke Möller aus Kollmar-Schleuer/Kreis Steinburg hat vor neun Jahren ihre Zertifizierung als Bauernhofpädagogin absolviert und auf ihrem Hof finden sich nicht nur etliche Kräuter, die sie selber zieht und verkauft. Überall sind Kinderecken eingerichtet und die Kids können hautnah mit Hühnern, Gänsen und Alpacas spielen oder auf einem Esel reiten, lernen so den Umgang mit den Tieren und der Natur. Anke Mohr bietet auch Kräuterführungen durch ihren großen Garten an und betreibt am Wochenende ein Hof-Café, in dem sie auch eigene Produkte verkauft. Jetzt trafen sich bei ihr die Absolventen des aktuellen Lehrgangs sowie die Repräsentanten der Landwirtschaftskammer und des Landfrauenverbandes auf ihrem Hof zur Zertifikats-Übergabe.
„Kollmar ist der Nabel der Welt, aber nicht das Zentrum von Schleswig-Holstein, schön, dass sie alle den Weg hierher gefunden haben“, begrüßte Kammer-Präsidentin Ute Volquardsen. „Ihre Zertifizierung ist auch eine Unterstützung der Landwirtschaft, seien sie stolz auf sich.“
Zum Erhalt der Höfe mussten in den vergangenen Jahren immer neue Erwerbsmöglichkeiten geschaffen werden. „Mit der Direktvermarktung, Hof-Cafés und Partyscheunen wurden aber auch neue Arbeitsplätze geschaffen und das touristische Angebot im Land erweitert.“
Ricarda Denzau aus Bahrenfleth
Marion Reimers aus Wacken
Ines Scharfenberg aus Kollmar
Ute Volquardsen überreichte die Zertifikate an die neuen Bauernhofpädagoginnen, die ihre geplanten Projekte vorstellten. Dabei geht es meistens um Ganzjahreskurse, die den Kindern die Natur im
Wechsel der Jahreszeiten vermitteln, aber auch saisonale Tageskurse für Kinder und Eltern.
Zu den neuen Bauernhofpädagoginnen gehören aus dem Kreis Steinburg Ricarda Denzau aus Bahrenfleth, Marion Reimers aus Wacken und Ines Scharfenberg aus Kollmar.
Fotos und Text: Sabine Kolz
Heiligenstedten (sko). „Hopp, hopp, hopp, in‘ Schwiensgalopp – de Landfruun kreegen veel torecht.“ – „Schalalalala – für Frauen ist das alles kein Problem.“ Zum Abschluss des Kreisladfrauentages Steinburg brachten „Die Girlies“ aus Nutteln auf den Punkt, was die Kreisvorsitzende Martina Greve bei ihrer Begrüßung bereits sagte: „Es lohnt sich Landfrau zu sein, zu bleiben und auf jeden Fall zu werden.“
Fast 200 Landfrauen hatten sich auf dem Saal vom Gasthof Zur Erholung eingefunden. Neben der Präsidentin Marga Trede und den Kreisvorsitzenden Irmgard Fleig (Dithmarschen), Maren Ahrens (Pinneberg) sowie Karin Greve (Rendsburg/Eckernförde), waren auch Landrat Torsten Wendt, MdL Hans Jörn Arp, Gerd Vock vom Bauernverband und Hans-Jürgen Schröder von der Landwirtschaftskammer unter den Gästen. Ausrichter war der Ortsverein Wacken und außer Hobbykünstlerinnen, die ihre Kunsthandwerk-Artikel präsentierten, stimmte der Gemischte Chor Wacken mit einem bunten Liederreigen auf den Nachmittag ein.
Hans Jörn Arp lobte in seinem Grußwort die Landfrauenarbeit und hob die Gradlinigkeit von Marga Trede hervor. „Landfrauen machen – weil es wichtig ist, auf den Höfen, im Ehrenamt und in den Gremien.“
Als „Steinburger Deern“ dankte Marga Trede dem Kreis- und den elf Ortsvereinen für ihre engagierte Arbeit. „Die Zukunftsfähigkeit unserer Dörfer hängt stark von Frauen ab, dazu gehört, junge Frauen vor Ort in Arbeit zu bringen und da zu halten.“ Trede wies auf das Jahresmotto 2017 „Chancengleichheit“ hin. „Die Nahversorgung ist längst nicht mehr überall gegeben, die Wege werden länger, die Bevölkerung immer älter.“
Nach einer gemeinsamen Kaffeetafel referierte Meeno Schrader über die Chancen und Risiken des Klimawandels. Der Meteorologe erklärte Wetter und Klima anhand der aufgezeichneten Werte im Zeitraum von 1961 bis 1990. Der mittlere Wert der globalen Erwärmung beträgt +0,9°C, in Deutschland +1,1°C. „Wir sind mitten drin im Klimawandel.“ Hochrechnungen ergeben, dass in Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2040 ein Temperaturanstieg von +1,1°C zu verzeichnen ist, möglicherweise sogar bis zu 2°C. Der Klimawandel hinterlässt bereits mit großer Trockenheit und Dürre sowie Starkregen und Überschwemmungen seine Fußabdrücke. Die Gewitter bringen immer größere Wassermengen, Windhosen und Hagelschlag. „Extremereignisse nehmen zu, Witterungen werden noch unberechenbarer und alte Statistiken verlieren ihre Gültigkeit.“ Der Wetterexperte fasste zusammen: „Klimawandel ist eine besondere Herausforderung für die Landwirtschaft, es hilft nur Anpassen, Entgegenwirken und Umdenken.“
Den feierlichen Rahmen des Kreis-Landfrauen-Tages in Heiligenstedten nahm Marga Trede zum Anlass, Margrit Bunge vom Landfrauenverein Horst zu ehren. Die Präsidentin des Landfrauenverbandes Schleswig-Holstein zeichnete Margrit Bunge für ihr ehrenamtliches Engagement im Landfrauenverein mit der Silbernen Ehrennadel mit den Schleswig-Holstein Farben aus. „Sie haben durch ihre Arbeit den Verein außerordentlich mitgestaltet und vorangetrieben“, sagte Trede in ihrer Laudatio. Nach einem Jahr als stellvertretende Vorsitzende übernahm Margrit Bunge 2002 den Vorsitz, den sie bis zu diesem Jahr innehatte. „Nebenbei“ arbeitet die Landfrau aktiv am Archiv der Gemeinde Horst mit und bietet als Dozentin handwerkliche Kurse im Strümpfe stricken an.